Flexibilität ist das Versprechen moderner Arbeit. Gerade für Solo-Selbstständige, Kreative und kleine Teams ist das Coworking-Modell ein attraktiver Ausweg aus Homeoffice-Isolation und Kaffeeketten-WLAN. Doch wie flexibel muss ein Coworking Space wirklich sein? Reichen klare Kernzeiten oder braucht es den 24/7-Zugang zur perfekten Work-Life-Balance?

Die Realität der Arbeitszeiten im digitalen Zeitalter 

Unsere Arbeitswelt hat sich dramatisch verändert. Klassische 9-to-5-Routinen gelten vielen als Relikt. Wer selbstständig ist oder projektbasiert arbeitet, kennt das Gefühl: Die Muse küsst einen nicht zuverlässig zwischen 9 Uhr und dem Mittagstisch. Kreative Energie, Videocalls mit Geschäftskontakten in verschiedenen Zeitzonen oder einfach ein produktiver Flow am späten Abend – all das kann bedeuten, dass sich die tatsächliche Arbeit nicht an feste Zeitfenster hält.

Ein 24/7-Zugang zu einem Coworking Space scheint hier die logische Antwort. Die Idee: Jede Person soll dann arbeiten können, wenn es ihr am besten passt. Doch ist das wirklich nötig – und vor allem: sinnvoll?

Vorteile von CoWorking rund um die Uhr

1. Maximale Freiheit: Ein Coworking Space, der immer offen ist, passt sich der Realität individueller Lebensentwürfe an. Ob Frühaufsteher oder Nachteule – alle finden ihren Rhythmus.

2. Internationale Zusammenarbeit: Wer mit Kund*innen oder Partner*innen in anderen Zeitzonen arbeitet, kann spätabends oder frühmorgens auf professionelle Arbeitsinfrastruktur zugreifen.

3. Kreative Impulse: Inspiration kommt oft außerhalb klassischer Bürozeiten. Der Zugang zu einem inspirierenden Ort mit Whiteboards, Lounge und Kaffeemaschine kann entscheidend sein.

Warum Kernzeiten trotzdem sinnvoll sein können 

1. Gemeinschaft entsteht im Kontakt. Coworking lebt nicht nur von gemeinsam genutztem Raum, sondern von Begegnung, Austausch und zufälligen Gesprächen in der Küche. Diese entstehen eher tagsüber als nachts um drei.

2. Ressourcen- und Kostenfrage: Rund-um-die-Uhr-Zugang bedeutet auch erhöhte Sicherheitsmaßnahmen, mehr Reinigung und steigende Energiekosten – alles Faktoren, die sich auf die Miete auswirken.

3. Nachhaltigkeit: Energieeffizientes Wirtschaften ist ein wichtiges Ziel moderner Arbeitsorte. Wenn nachts kaum jemand den Space nutzt, wäre durchgehender Betrieb aus ökologischer Sicht problematisch.

Ein Mittelweg: Smarte Flexibilität mit Verantwortung 

Die ideale Lösung liegt wahrscheinlich dazwischen. Viele Coworking Spaces setzen heute auf ein hybrides Modell:

  • Kernzeiten mit Gastgeber*innen-Präsenz, die Austausch und Service ermöglichen.
  • Zutrittsmöglichkeiten per App oder Chipkarte außerhalb der Kernzeiten – für ausgewählte Mitglieder mit entsprechendem Bedarf.
  • Klare Regeln für Nachtzeiten, etwa bezüglich Lautstärke oder Sicherheitsmaßnahmen.

Dieses Modell ermöglicht die gewünschte Freiheit, ohne die soziale und ökologische Verantwortung aus dem Blick zu verlieren.

Fazit: Nicht die Uhrzeit zählt, sondern die Haltung

Die Frage ist nicht nur, wann wir arbeiten, sondern wie wir miteinander arbeiten wollen. Coworking ist mehr als ein Schreibtisch mit WLAN. Es ist ein Versprechen auf Gemeinschaft, Inspiration und neue Perspektiven. Und die entstehen am besten, wenn Menschen sich begegnen – vielleicht nicht um Mitternacht, aber ganz sicher bei Kaffee um 10:30 Uhr.

Für pano.works bedeutet das: Wir setzen auf smarte Flexibilität statt pauschaler Rund-um-die-Uhr-Zugänge. Wer besondere Zeiten braucht, findet Lösungen – aber unsere Stärke liegt in den Momenten, die wir gemeinsam gestalten.